„Volkskrankheit Nacken- und Rückenschmerz“
Fast jeder Dritte hat mindestens einmal im Jahr mit lästigen Nackenschmerzen zu tun. Glücklicherweise verschwinden sie in der Regel nach kurzer Zeit wieder. Manche Betroffene plagen jedoch häufig oder immer wieder Nackenschmerzen: Die Schmerzen sind „chronisch“ geworden.
Sitzt der Schmerz im Nacken !
Prinzipiell unterscheiden Ärzte zwischen „spezifischen und unspezifischen“ Nackenschmerzen.
Spezifische Nackenschmerzen
Nackenbeschwerden durch Nervenreizungen, Traumata (z. B. nach einem Unfall), Operationen oder bestimmte Erkrankungen entstehen. Das bedeutet, es gibt eine konkrete Ursache, auf die die Beschwerden zurückgeführt werden können.
Unspezifische Nackenschmerzen
Kann bei der Untersuchung kein eindeutiger Grund für die Beschwerden festgestellt werden, handelt es sich um sogenannte „unspezifische Nackenschmerzen“. Das heißt, es weist nichts auf eine ernsthafte Ursache der Schmerzen hin.
Die gute Nachricht: Nackenschmerzen sind meist harmlos. Nur in den seltensten Fällen liegt den Beschwerden eine körperliche Erkrankung zugrunde.
Wie kommt es zu Nackenschmerzen?
In den meisten Fällen gehen die Beschwerden auf Verspannungen der Nacken-Muskulatur zurück. Möglich Ursachen sind, wenn man die Muskulatur „überfordert“ (überbelastet) oder aber wenn es durch körperliche Fehlhaltungen zu schmerzhaften Muskelverspannungen kommt:
Beispiele:
- Überlastung durch ungewohnte körperliche Arbeit (Renovierungsarbeiten, Gartentätigkeit, sportliche Belastung).
- Fehlbelastung durch PC Arbeit, langes Auto fahren, „einseitige“ stupide Tätigkeiten.
- psychische Faktoren können den Nacken regelrecht unter Spannung setzen: Stress, Ärger, Depressionen oder Angst können so ebenfalls zur Entwicklung von Nackenschmerzen beitragen.
Chronische Nackenschmerzen: Ursachen
Verschiedene Faktoren können dazu beitragen, dass Nackenschmerzen chronisch werden.
Eine wichtige Rolle spielt Bewegungsmangel: Denn viele Menschen neigen dazu, sich zu schonen, wenn Beschwerden auftreten. Sie vermeiden dann oft sogar normale Alltagsaktivitäten. Tatsächlich schwächt Bewegungsmangel jedoch die Muskulatur (auch im Nacken) und dadurch werden Fehlhaltungen und Verspannungen sogar verschlimmert. Auf diese Weise kann ein regelrechter Teufelskreis entstehen – eine chronische Nackenverspannung ist dann häufig die Folge.
Deshalb raten Ärzte, möglichst rasch wieder die normalen Aktivitäten aufzunehmen – und am besten auch weiterhin (vorsichtig) Sport zu treiben. Um die empfohlene Bewegung zu ermöglichen, ist kurzfristig oft eine ausreichende Schmerzbehandlung nötig.
In Einzelfällen sind akute Schmerzen so stark, dass der Körper sich das „merkt“ und ein Schmerzgedächtnis ausbildet. Das hat zur Folge, dass die Betroffenen Schmerzen empfinden, obwohl der Auslöser längst beseitigt ist. Aus diesem Grund sollte man sehr starke Schmerzen nicht einfach auszuhalten, sondern ebenfalls kurzfristig mit geeigneten Mitteln lindern.
→ Wichtig: Bei spezifischen Begleitsymptomen wie Taubheitsgefühlen, Lähmungen, Bewusstseinsstörungen sowie extremer Nackensteife mit Übelkeit, Erbrechen und Schwindel sollten Sie stets einen Arzt aufsuchen. Weitere Warnzeichen, die einen Arztbesuch erforderlich machen, sind z. B. Fieber, Gewichtsverlust oder andere unklare Krankheitssymptome.
Was tun bei Nackenschmerzen?
Die wichtigste Maßnahme bei Nackenschmerzen ist es, eine Schonhaltung zu vermeiden und die Alltagsaktivitäten möglichst frühzeitig wieder aufzunehmen.
Eine ausreichende Schmerzbehandlung kann hierbei helfen, wieder in Bewegung zu kommen. Bei Nackenschmerzen werden in der Regel sogenannte nicht-steroidale Antirheumatika wie beispielsweise Ibuprofen oder Diclofenac angewendet.
Manchmal werden auch verschreibungspflichtige Schmerzmittel oder Mittel zur Muskelentspannung (sog. Muskelrelaxantien) eingesetzt, wenn der Nacken immer verspannt ist.
→ Wichtig. Insgesamt sollten Schmerzmittel und Muskelrelaxantien nur kurzfristig zum Einsatz kommen.
Weitere mögliche Therapiemaßnahmen :
- Wärme bei Verspannungen zur Msukelentspannung
- Physiotherapie – z. B. Übungen für mehr Beweglichkeit und Detonisierung verspannter Muskulatur („Lockerung“), manuelle Therapie (Lösen von „Gelenkblockaden“)
- Kräftigungs- und Dehnübungen bei chronischen Nackenschmerzen.
- Akupunktur
- Elektrostimulation zur Muskelentspannung (TENS)
- radiäre Stoßwellentherapie zur „Triggerpunktbehandlung“
- Erlernen einer Entspannungsmethode, z. B. progressive Muskelentspannung, autogenes Training
- Verhaltenstherapie bei stress- und angstbedingten Nackenschmerzen
Dos & Don’ts“ bei chronischen Nackenschmerzen
DON´T
- Bettruhe
Schonung ist bei unspezifischen Nackenschmerzen eher ungünstig. Denn Bewegungsmangel kann zu einem Abbau der Muskulatur führen, was Verspannungen und Fehlhaltungen begünstigt. Eine häufige Folge ist die sogenannte Schonhaltung
-Starke Schmerzen aushalten
Viele Menschen handeln erst, wenn ihre Schmerzen unerträglich geworden sind. Tatsächlich ist es aber keine gute Idee, bei starken Beschwerden „die Zähne zusammenzubeißen“. Denn der Körper „merkt“ sich sehr starke Schmerzen oftmals, sodass sich ein Schmerzgedächtnis entwickelt. Eine gezielte Schmerzbehandlung ist daher ein wichtiger Baustein bei akuten, aber auch bei chronischen Schmerzen – und sie ist oft Voraussetzung dafür, dass Betroffene es schaffen, in Bewegung zu bleiben.
→ Wichtig: Bei chronischen Schmerzen sollten Sie Ihre Medikation mit Ihrem Arzt besprechen.
DO
- In Bewegung bleiben
Studien deuten darauf hin, dass gezielte Dehn- und Kräftigungsübungen chronische Nackenschmerzen lindern und die Beweglichkeit wieder verbessern können. Dies kann zunächst unter Anleitung eines Arztes oder Physiotherapeuten erfolgen, die darauf achten, dass die Übungen richtig ausgeführt werden. Sobald der Bewegungsablauf wirklich sitzt, können Sie normalerweise ohne Anweisung zu Hause weiter trainieren – und sich Ihr ganz eigenes Übungsprogramm zusammenstellen.
- Stress abbauen
„ Der Streß sitzt im Nacken “. Stress und psychische Belastungen können dazu führen, dass sich die Muskulatur im Nacken verhärtet. Zeitdruck, Ärger und Sorgen können die Entwicklung von Nackenschmerzen begünstigen. Umso wichtiger sind regelmäßige Ruhephasen im Alltag oder die Durchführung spezieller Entspannungstechniken.
- Ergonomie am Arbeitsplatz
Wer in der Arbeit viel am Computer sitzt, leidet besonders häufig an Nackenschmerzen. Daher sollten Sie darauf achten, dass Ihr Arbeitsplatz ergonomisch eingerichtet ist.
→ Wichtig: Wenn Sie eine sitzende Tätigkeit ausüben, sollten Sie immer wieder Bewegungspausen einlegen.
Gut zu wissen: Nackenschmerzen haben nur selten gefährliche Ursachen.
Wann zum Arzt?
In der Regel haben Nackenschmerzen keine ernste körperliche Ursache. In folgenden Fällen ist allerdings ein Arztbesuch angezeigt:
- Taubheitsgefühle, Lähmungen
- Nackensteifigkeit mit hohem Fieber, starken Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel oder Erbrechen
- Gewichtsverlust oder andere unklare Krankheitssymptome
- Wenn Nackenschmerzen länger bestehen oder immer wieder auftreten
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